Dublierung der Eisenbahnbrücke Neurüdnitz

Informationen über die zu Zeiten des `Kalten Krieges` existierende Eisenbahnbrücken-Dublierung in Neurüdnitz. Die Lage der Deichscharte auf westlicher Seite war etwa bei » 52.803741, 14.229868
Die Scharte ist bei den Deicherhöhungen nach den Oderhochwassern in den 2000ern komplett überbaut worden, davon ist nunmehr nichts zu sehen.

Diese Dublierung ist im aufgeführten Buch[1] beschrieben und mit Bildern dokumentiert. In beiden Ausgaben dieses Buches ist am Anfang des Kapitels eine Kopie der originalen Topographischen Karte TK25 enthalten. Die Situation wird nachfolgend gezeigt, sie stammt von MagicMaps v1.5 und deren Basisdaten beruhen auf der TK25 DDR Ausgabe Staat.


Kurzfassung dem Buch folgend

  • Das Projekt wurde Anfang 1976 auf Weisung des Generaldirektors der RB geplant

  • Mitte 1976 lag ein Gutachten über zwei Varianten des Baus des Zuführungsgleises vor

  • Die nördliche Variante war die Längere, der Damm war höher und breiter - sie wurde verworfen

  • 1977 begannen die Erdarbeiten

  • 1978 wurde der Vordamm auf DDR-Seite fertiggestellt

  • 1979 erfolgte Nachkontrolle und Endfertigung

  • Auf polnischer Seite wude dazu vom BHF Siekierki ein Bahndamm bis zur Oder endgefertigt

  • Entfernung von dort bis zur Deichscharte auf DDR-Seite 1100 Meter

  • Die sollten mittels Brückengerät als Vorbrücke auf der Ostseite und Schwimmbrücke über den Fluß überwunden werden. Dazu wurden rund 60 Brückenfelder KD-66 (ähnl. REM-500) auf der poln. Seite am Damm eingelagert
Im Rahmen einer militärischen Herbst-Übung der Warschauer Vertragsstaaten 1979 bauten sowj. Eisenbahnpioniere aus Annaburg (Sachsen-Anhalt, bei Torgau) mit Pontons und Brückengerät NshM-56 die Schwimmbrücke auf, sie bestand aus einem Eisenbahngleis und daneben einer Kfz.-Fahrbahn. Daran beteiligt waren poln. und deutsche Einheiten, die NVA baute die Vorbrücke und die mobile Hub-Stütze am Ufer.

Zeitzeugen haben einen mit Panzern beladenen Zug drüber fahren sehen, die enthaltenen Bilder zeigen u.a. eine pol. Diesellokomotive bei der Überfahrt für den ersten Belastungstest.

Die Strecke von (Godkow/Jädickendorf-)Neurüdnitz nach Wriezen und weiter über Eberswalde-Basdorf-Neuruppin nach Ludwigslust war eine der neun GRN(E)[2]-Marschstrecken Ost-West.

[2] „Großraumnetz Eisenbahn“ (GRN-E)
Die Miltäreisenbahnen der DDR ergeben sich aus einer `Aufstellung der Objekte der operativen Vorbereitung des Territoriums der Reichsbahndirektion ..., für die gemäß AO N° 29/81 des Stellvertreters des Ministers für Nationale Verteidigung und Chef des Hauptstabes die Nutzungsfähigkeit zu gewährleisten ist`


[1] DDR-Reichsbahn und 'Vorbereitung', Bley, Peter, ISBN 10: 3933254620 / ISBN 13: 9783933254627,
Verlag: Neddermeyer Berlin 2017
Die Dublierung Neurüdnitz Seiten 97 – 102

Das Buch ist vergriffen, auch die erweiterte Neu-Auflage